Baufortschritte und so

Donnerstag 24.10.2019 14:00 Uhr Nepal / 10:15 Deutschland

Hallo an alle Nepal Interessierten in unserer geliebten Heimat.

Die letzten Tage hier in Tandi am Ratnanagar Hospital verliefen durchaus erfolgreich und von den einzelnen Baustellen gibt es erfreuliche Fortschritte zu berichten. Obwohl unsere Gruppe nicht vollständig an der Navodaya School ist um tatkräftig wie immer mitzuarbeiten, da am Montag die 4-tägige Tour nach Pokhara unter Kajs Leitung gestartet ist, konnten wir beide Fußbodenarbeiten, den letzten Feinschliff an der Rollstuhlrampe und sogar das neue Projekt – die Erweiterung des Krankenhausdachs zum Regenschutz in der Monsunzeit – mit motivierten Scoutern besetzen. Aber beschreiben wir die geschafften Arbeiten lieber einzeln, um nichts unerwähnt zu lassen was Aufmerksamkeit verdient hätte.

Am Montag wurde ein Großteil der Gruppe zu Daniel an die Rollstuhlrampe eingeteilt, da dort die Mammutaufgabe des Gießens der Rampe selbst gestemmt werden musste. Diesen Arbeitsschritt sollte man für ein ansehnliches Ergebnis nicht unterbrechen und die gesamte Rampenfläche an einem Stück gießen. So arbeiteten wir von früh morgens bis hinein in die Nachmittagsstunden in später perfektionierter Arbeitsteilung am Beton mischen, tragen, gießen und glattstreichen, bis wir gegen 3 Uhr eine gerade Rampenfläche vor uns hatten, und von der Hitze und der Arbeit geschafft den Heimweg antraten. Der andere Teil unserer Arbeitsgruppe war weiterhin an den beiden Baustellen für das verlegen des Fußbodens tätig, und verbrachte den ganzen langen Tag damit die großen Rollen Krankenhausboden in die passenden Stücke zum Verlegen zuzuschneiden, sodass dann am Dienstag mit dem Kleben begonnen werden konnte. Auch diese Arbeit ließ die dort eingeteilten Scouter durch die andauernd geforderte Konzentration und Genauigkeit erledigt zur Schule zurückkehren. So konnten wir den Montag wieder einmal als einen produktiven Tag nach der uns genehmigten Pause am Sonntag verbuchen.

Nachdem die Rampe am Montag fertig gegossen werden konnte, konzentrierten wir uns am Dienstag eher auf das Verlegen des Fußbodens, wo nach einer ganzen Menge Vorbereitung in den bisherigen Tagen des Projekts endlich der finale Schritt des Klebens anstand. Sowohl für die Aula der Navodaya School, als auch im zweiten Stock des Krankenhauses wurden also viele Menschen für den aufwendigen Arbeitsschritt benötigt. Das schlussendliche Verputzen der Seitenwände an der Rollstuhlrampe konnte mit Hilfe von Lahawar mit wenigen Leuten erledigt werden, auch wenn an diesem Tag natürlich nicht die ganze Fläche sorgfältig fertiggestellt werden sollte, sodass am Ende etwa ein Drittel der Mauern mit glattem Putz versehen waren. Unter Tims Leitung eröffnete des Weiteren eine neue Baustelle direkt im Vorgarten des Krankenhauses, der 2017 von uns angelegt worden war, da über diesem von uns eine Verlängerung des 2015 installierten Daches geplant war um einen besseren Schutz vor den sehr heftigen Monsunregenfällen zu gewährleisten. Hierfür wurden große Trägerbalken und für diese wiederum Fundamente benötigt, die eine kleine Gruppe an diesem Tag ausheben sollte. Vier Trägerbalken waren vom beauftragten Schlosser vorgesehen wollten und so klafften zur Mittagszeit auch vier tiefe Löcher im Boden vor dem Krankenhaus. Zusammen mit den von uns zum Rostschutz lackierten Trägern war somit fast alles vorbereitet. So konnten am nächsten Morgen gemeinsam mit dem Schlosser das Gießen der Fundamente und das Ausrichten der Trägerbalken in Angriff genommen werden.

Am Mittwochmorgen jedoch, als der Schlosser leicht verspätet am Krankenhaus erschien, passten die gegrabenen Löcher leider vorne und hinten nicht zu dem bereits vorhandenen Dach. Nicht nur das, sogar die Anzahl von insgesamt vier Trägern stimmte nicht wenn man das Dach einfach nur nach vorne verlängern wollte. Im Endeffekt hatte der Schlosser sich nicht nur ein bisschen mit seinen Plänen verrannt, was nicht weniger ärgerlich wurde indem er es erst bemerkte nachdem der erste gemischte Beton sich schon im Fundament befand. Es half jedoch nichts. Für ein ordentliches Endergebnis mussten die Löcher verlegt werden, also gingen wir an die Arbeit, gruben drei neue Fundamente und schütteten die alten wieder zu, nachdem wir den Beton wieder hinausbefördert hatten. Um den gemischten Beton jedoch nicht zu verschwenden beschlossen wir wenigstens noch einen Träger in den neuen Fundamenten zu gießen. Als dieser schlussendlich stand, fühlte es sich leider trotzdem nicht danach an, als hätten wir heute viel geschafft, obwohl wir alle ordentlich nass waren. Für diese Baustelle ging der Tag genervt und schweißgebadet zu Ende. In der Zwischenzeit waren die Fußbodenleger jedoch alles andere als untätig und schafften es in beiden Räumlichkeiten die gesamten Fußleisten zu kleben. Der zweite Stock im Krankenhaus war somit nach langwieriger Arbeit endlich abgeschlossen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Auch in der Aula fehlte nur noch der letzte Feinschliff sodass wir damit rechneten am nächsten Tag fertig zu werden.

Der Donnerstag konnte dann ein Tag der Fertigstellung für uns werden. An der Rollstuhlrampe wurde weiter unter Lahawars Anleitung der Putz fertig aufgebracht, in der Aula wurde mit einem großen Trupp der letzte Fußboden geklebt und die Leisten fertig gemacht, und auch die Trägerbalken vor dem Krankenhaus wurden schön senkrecht in die Erde gesetzt und eingegossen. Ich glaube alle Scouter fühlten sich sehr gut, als sie bereits um die Mittagszeit wieder an der Schule eintrudelten, denn alle größeren Projekte die wir uns vor der Reise vorgenommen hatten waren an diesem Tag zu einem guten, ansehnlichen Ende gekommen und wir waren zufrieden mit uns und dem Ergebnis. Auch die Wanderer aus Pokhara kehrten wieder Heim und hatten schöne Geschichten vom viel besungenen Sonnenaufgang vom Sarangkot – einem Berg in der Nähe von Pokhara – zu erzählen.

Gerade heute ist es sehr von Vorteil, dass wir uns gut fühlen und noch ein wenig von unseren Energiereserven übrig haben. Für halb vier hat sich unser alter Bekannter Bobby mit seiner Schulmannschaft zu einem Fußballspiel angemeldet, und dieses traditionelle Event konnte nicht mit einer müden Truppe bestritten werden.

Und so schließe ich hier die Berichterstattung von unserem kleinen Nepal Event, und bereite mich langsam auch selbst auf das anstehende Spiel vor. Bleiben Sie gespannt, denn im nächsten Blog wird sicherlich etwas über den Ausgang des legendären Derbys zu lesen sein.

Namaste! Der BuFDi.